Weinbar Café Sternen Malans
Ausbau & Sanierung
Das denkmalgeschützte Haus zum Sternen ist heute neben dem Rathaus und Schulhaus das platzbestimmende Gebäude. Die Liegenschaft besteht aus verschiedenen, teils zusammen- und überbauten Gebäudeteilen, die über 250 Jahre alt sind. Entsprechend der Lage im Zentrum des Marktortes und an der historisch wichtigen, überregionalen Strasse wurden die Gebäude zu Lagerung und Verkauf von Gütern, sowie Beherbergung von Durchreisenden genutzt. Lange war in den historischen Gewölben auch das Gasthaus zum Sternen mit rückseitiger Gartenwirtschaft. Ab 1925 wurde an der Sternengasse 3 Wein produziert. Nach dem Verkauf des Cafés und Kolonialwarenladen (heute Schneiders) und des Weinhandels (Kindschi) in Davos, nahm die Eigentümerfamilie um Johann Georg Mathis-Olgiati 1930 definitiv Wohnsitz in ihrer Heimatgemeinde Malans. Die Weinproduktion wurde mit Einbezug der nächsten Generation ausgebaut. Auch wurde das Haus auf Seiten Dorfplatz aufgestockt und der rückseitige Garten mit weiteren Räumlichkeiten für den Betrieb überbaut.
Mit der Aufgabe der Weinproduktion 1973 wurden die Produktions- und Lagerräume schrittweise anderen Nutzungen zugeführt. Nebst Ausstellungs- und verschiedenen Atelierräume, gab es einen Bioladen und ein Jugendfilmraum. Auch fand ein Teil des Filmfest Malans lange in der Liegenschaft statt. Heute wird neben den Künstleratelier und den Wohnungen auch wieder Wein produziert.
Links:
Mit der Umgestaltung des Dorfplatzes und der Aufgabe der angrenzenden Parkplätze wurde eine Öffnung der Liegenschaft zum Dorfplatz möglich. Auch wurde es offensichtlich, dass neue Nutzungen aktiviert werden müssen und die angrenzenden Gebäude einbezogen werden sollten. Die heutigen Eigentümer wollen aktiv mithelfen den Dorfplatz zu beleben.
Nach einer Anfrage des Gemeindepräsidiums und in Anbetracht der Geschichte Entschied man sich ein Cafébar mit Verkauf von Wein und lokalen Spezialitäten realisieren zu wollen. Der momentan ungenutzte, geschützte Aussenbereich vor dem Schulhaus würde sich für ein Platzcafé anbieten.
Mit dem Projekt soll der heute abweisend wirkende Zwischenbau zum Dorfplatz hin geöffnet werden. Die massive, geschlossene Fassade wird rückgebaut und durch drei Pfeiler und ein Sturzband ersetzt. Damit wird der ursprüngliche Raum zwischen Wohnhaus und Schulhaus, wo einst die Gartenwirtschaft war, wieder erlebbar gemacht. Eine grosszügige Treppe schafft eine direkte Verbindung zum Platzniveau. Um mehr Höhe zu erhalten wird der Zwischenboden des vorderen Teils gesenkt. Eine neue, teils verglaste Trennwand grenzt die Cafébar vom Atelier von Peter und Maria Leisinger ab. Punktuell könnte dieser Bereich auch für gemeinsame Veranstaltungen genutzt werden. Auch der Einbezug der historischen Gewölbe ist längerfristig denkbar.
Das Dach wird oberhalb der heutigen Dachkonstruktion gedämmt, damit der alte Dachstuhl weiterhin sichtbar bleibt und der Cafébar ein stimmungsvolles und intimes Ambiente gibt. Mit den drei Pfeilern und der grosszügigen Verglasung hin zum Dorfplatz und der Lage zwischen den Hauptbauten wird der Raum eher als ein gedeckter Aussenbereich oder allenfalls einer Markthalle wirken. So ist es auch bei schlechtem Wetter möglich «auf» dem Dorfplatz zu sein und das Geschehen zu beobachten. Bei warmen Temperaturen können zudem alle Fenster gegen aussen geöffnet werden.
An der Rückwand der Cafébar werden Weine und andere lokale Produkte präsentiert. So soll die Stimmung der Markthalle weiter akzentuiert werden.
Eine grosse Mehrheit der Winzer und aktuell drei Landwirtschaftsbetriebe wollen nebst dem Verkauf ihrer Produkte zur Finanzierung der Cafébar beitragen.
2022 wurde das Projekt «Dämmung Dach und Einbau Kaffeebar mit Ladenbereich» bei der Gemeinde Malans definitiv eingereicht. Leider erhob ein benachbarter Grundeigentümer dagegen Einprache. Diese wurde am vollumfänglich abgewiesen und die Baubewilligung erteilt. Leider hat der Einsprecher wiederum einen Rekurs gegen die Baubewilligung eingegeben. Aktuell wird das Verfahren vom Gemeindevorstand behandelt. Da unklar ist, wie lange das Bewilligungsverfahren noch dauert, hat sich das designierte Betreiberteam um Nikolaus Schmid, Manuela Mattanza und Fritz Leuenberger bereit erklärt zwischenzeitlich eine provisorische Cafébar « Sternen Pop up» im Rathaus zu betreiben. Seit März 2023 erfreut sich das provisorische Café grosser Beliebtheit. Diverse Veranstaltungen wurden seither auf dem Dorfplatz durchgeführt.
